Stunde der Wintervögel 2018

Der Vogel des Jahres 2018, der Star (R.Jacobs)
Der Vogel des Jahres 2018, der Star (R.Jacobs)

Vom 05. bis 07. Januar 2018 findet wieder die „Stunde der Wintervögel“ statt. Eine bundesweite Mitmachaktion an der sich auch viele Oberberg beteiligten.

Der NABU – Oberberg hofft auch für den Jahresanfang 2018 wieder auf viele fleißige Zähler.

 

Zur Erinnerung: Die Zählung im Januar 2017 an der sich 662 fleißige oberbergische Zähler beteiligten, zeigte einen deutlichen Rückgang an heimischen Vögeln in den Gärten. Die Kohlmeise landete zwar noch auf dem 3 Platz, verzeichnete aber einen Rückgang bei der Zählung von fast 50%.

Es gab wenige „Gewinner“ in dieser Stunde der Wintervögel 2017: Neben der Amsel hat der Feldsperling um 29% zugelegt, Stare und Drosseln haben scheinbar weniger Probleme zurzeit und waren zahlreich vorhanden.

spannendes Zählen der Vögel im Winter (S.Hennings NABU)
spannendes Zählen der Vögel im Winter (S.Hennings NABU)

Im bundesweiten Zusammenhang spielen Faktoren wie Witterungsbedingungen eine große Rolle, aber sicher auch in manchen Regionen die weiter fortschreitende „Industrialisierung der Landwirtschaft mit weiter zunehmenden Monokulturen. Auch die in 2017 bestätigten Beobachtungen der Entomologen aus Krefeld um Dr. Martin Sorg über die Rückgänge der Insekten, können hier eine Rolle spielen.

 

Daher hoffen die Vogelfreunde des NABU – Oberberg auf eine zahlreiche Teilnehmerschaft in der Region. Ebenso freuen wir uns über gute Fotos im Zusammenhang mit der Stunde der Wintervögel, wer ein gutes Bild geschossen hat kann es gern per Mail an naturbeobachtungen@nabu-oberberg.de senden. Bitte Bildautor und Ort angeben. Wir veröffentlichen die besten Bilder hier.

Der Buntspecht auch bei uns heimisch ( Frank Derer NABU)
Der Buntspecht auch bei uns heimisch ( Frank Derer NABU)

Mitmachen ist einfach:

 

Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 6. und 7. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Bei der letzten großen Zählaktion im Januar 2017 beteiligten sich allein in Nordrhein-Westfalen über 23.000 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 16.100 Gärten und Parks mit über 460.000 gezählten Vögeln ein. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in nordrhein-westfälischen Gärten, die Amsel landete auf Platz zwei. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Kohlemeise, Blaumeise und Buchfink.

Im Rahmen der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 8. bis 12. Januar bietet die NAJU auf www.NAJU.de/SdW Zählkarten, ein Poster und ein Wintervogel-Quiz für Kindergruppen und Schulklassen an. Bei fünf Aktionen lernen sie Vögel und ihre Anpassungsstrategien an die kalte Jahreszeit kennen. Die Zählergebnisse der Kinder fließen ebenfalls in die NABU-Auswertung ein.

 

 

Mehr zur „Stunde der Wintervögel 2018“ in NRW unter https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/sdw/, bundesweit unter www.stundederwintervoegel.de

Richtig füttern - so geht es:

Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung vor allem im Winter aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert. Dann kommen wesentlich mehr Vögel zur Futterstelle, und bei niedrigen Temperaturen ist es einfacher, für die notwendige Hygiene zu sorgen. So wird eine Übertragung von Salmonellen auf die Tiere verhindert. Typischerweise füttert man im Winter von November bis Ende Februar. Bei Frost oder Schnee werden besonders viele Vögel das Angebot annehmen.

Bei Fütterung oder Anbieten von Trink- und Badewasser im Sommer besteht die Gefahr der Infektion der Vögel mit Krankheitserregern wie Trichomonaden, die in größerer Zahl insbesondere Grünfinken befallen können. Gegen die in allen Fällen tödliche Krankheit helfen auch Hygienemaßnahmen wenig. Stellen Sie daher eventuelle Sommerfütterungen sofort bis zum nächsten Winter ein, sollten Sie kranke oder tote Vögel vorfinden.

Wählen Sie Futterspender (Futtersilos), bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Auf diese Weise minimieren Sie die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Außerdem verdirbt darin das Futter nicht. Futterspender müssen so gebaut und angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann, da es sonst verdirbt oder vereist. Geeignete Futtersilos sind „wartungsfrei“. Hier können Sie Futter für einen längeren Zeitraum anbieten. Sie müssen normalerweise nur vor und nach der Wintersaison gereinigt werden.

Sollten Sie dennoch herkömmliche Futterhäuschen verwenden, dann reinigen Sie diese regelmäßig mit heißem Wasser und legen Sie täglich nur wenig Futter nach. Aus hygienischen Gründen sollten Sie beim Reinigen Handschuhe tragen.

Wohin mit dem Futterspender? Platzieren Sie Futterspender an einer übersichtlichen Stelle, so dass sich keine Katzen anschleichen und Sie gleichzeitig die Vögel gut beobachten können. In einem angemessenen Abstand sollten jedoch nach Möglichkeit Bäume oder Büsche Deckung bei eventuellen Attacken von Sperbern bieten. Achten Sie darauf, dass in der Nähe befindliche Glasscheiben für die Vögel nicht zu tödlichen Fallen werden. Vermeiden Sie Durchsichten oder Spiegelungen in Ihren Fenstern. Bekleben Sie gefährliche Scheiben von außen mit beliebigen Aufklebern oder Mustern. Alternativ können Futterstellen auch direkt an Fensterscheiben angebracht werden, da hier Kollisionen bei den kurzen Anflugwegen wenig gefährlich sind.

Welches Futter eignet sich am besten? Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden.

Die häufigsten Körnerfresser an Ihrer Futterstelle sind Meisen, Finken und Sperlinge. Bei uns überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig. Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie anbieten in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen.

Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. Achtung: Achten Sie beim Kauf von Meisenknödeln und ähnlichen Produkten darauf, dass diese nicht, wie leider noch häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt und schnell verdirbt.

Vogelfutter am Boden kann Ratten anlocken. Möchte man dies vermeiden, darf man kein Futter am Boden ausbringen und muss geeignete für Ratten nicht erreichbare Auffangteller unter den Futtersäulen anbringen, zumindest aber Futterreste unter den Futtersäulen täglich beseitigen. Reicht das nicht aus, und leben die Ratten mutmaßlich vor allem von Vogelfutter, müsste man die Fütterungen einstellen.

Weitere nützliche Tipps:

die zwei Gruppen der Ernährung

wichtige Funktionen von Nistkästen auch außerhalb der Brutzeiten (übrigens stellt unser AK Vogelschutz Nisthilfen her und gibt diese auch gern gegen Kostenerstattung an Sie ab.

Vogelfutter selbst gemacht

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Meldebogen zum Ausdrucken und ausfüllen zur Stunde der Wintervögel
sdw-meldebogen.pdf
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