Seit mehreren Jahren versucht der Luftsportverein Wipperfürth e.V. die Verlängerung der Start-Landebahn seines Landeplatzes bei Wipperfürth-Neye zu erreichen. An Anträgen, Gutachten für den
Ausbau und pressewirksamen Politikerbesuchen hat es seither nicht gefehlt, aber ein Problem steht gegen die Verlängerung: Unmittelbar an den Landeplatz schliesst sich das Naturschutzgebiet
Wupper- und Wipperauen an. Eine Verlängerung der Start- und Landebahn in das Naturschutzgebiet wäre mit dem Naturschutz unvereinbar, denn so würde jede ökologische Entwicklung des Schutzgebietes
verhindert. Besonders brisant ist, dass die Wipper- und Wupperaue eines der wenigen FFH-Gebiete im Oberbergischen ist; diese besonders hochwertigen Naturschutzflächen stehen sogar unter
europäischem Schutz!
Derzeit hat der Luftsportverein beantragt etwa 70 m des Naturschutzgebietes für die Start-Landebahn zu nutzen. Die oberbergischen Naturschutzverbände wenden sich in Stellungnahmen an den Kreis
und die zuständige Luftfahrtaufsichtsbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf dagegen. Denn für die Verlängerung der Start-Landebahn gibt es keine stichhaltigen Argumente: Weder ist die
Verlängerung aus Sicherheitsgründen nötig, noch verstösst der Flugbetrieb gegen Grenzwerte. Es gibt also keine Begründung für den Ausbau des Landeplatzes, der einen Eingriff in das
Naturschutzgebiet rechtfertigen könnte.
Dennoch haben die Vertreter der Naturschutzverbände einen Kompromiß vorgeschlagen: Die Start- und Landebahn kann bis zum Rand des Schutzgebietes ausgedehnt werden und sogar eine Hecke im
Schutzgebiet kann beseitigt werden, weil sie die Starts und Landungen stört. Mit diesen Zugeständnissen ist aber das Ende der Fahnenstange für die Naturschützer erreicht. Weitere Begehrlichkeiten
im Naturschutzgebiet Wipper- und Wupperaue kann der oberbergische Naturschutz nicht dulden.