Arbeitskreis Hornissen blickt auf arbeitsreiches Jahr zurück

Hornisse (Foto: Kottmann)
Hornisse (Foto: Kottmann)

Im Jahr der Hautflügler: NABU-Insektenberater hatten 2011 viel zu tun

Die Hornissen- und Wespenfachleute des NABU Oberberg blicken auf ein anstrengendes Jahr zurück. Denn 2011 war ein gutes Jahr für Hornissen, Wespen und Wildbienen. „Das warme, trockene Frühjahr hat den Insekten gut getan. Oft erfrieren die Königinnen kurz nach der Nestgründung – dieses Jahr nicht!“ sagt Angelika Leistikow, die Leiterin des NABU Arbeitskreises. Auch der nasse, kühle Sommer konnte den guten Jahresstart nicht mehr aufwiegen. Solches Schmuddel-Wetter schadet den wärmeliebenden Insekten gewöhnlich.  

 

Hornissenumsiedler
Hornissenumsiedler

Das Ergebnis waren große Bestände an Hornissen und Wespen, die im Spätsommer und Herbst, wenn die Staaten der Tiere ihre maximale Größe haben, besonders auffallen. Und nicht jedem gefielen die Insektenstaaten: Manche Zeitgenossen haben Angst, andere treibt die anerzogene Panik zu unsinnigen und gefährlichen Bekämpfungsaktionen. Extremfall war ein Hückeswagener Schädlingsbekämpfer, der aus der Sorge der Menschen Kapital zu schlagen versuchte, in dem er pauschal alle Wespen und Hornissen als gefährliche und auszurottende Schädlinge hinstellte. Zweifellos der Einnahmen wegen, die die teuren Vergiftungsaktionen in seine Kasse spülen sollten.

 

Angelika Leistikow am Hornissenkasten
Angelika Leistikow am Hornissenkasten

Der NABU AK Hornissen setzt gegen Sorgen, Angst und Panik seine fachkundige Beratung. Im Jahr 2011 haben die Insekten-Fachleute zusammen 80 Stunden in insgesamt 335 Beratungsgespräche investiert. „Den meisten Leuten können wir mir Aufklärung und ein paar praktischen Tipps schon viele Ängste nehmen.“ sagt Angelika Leistikow. „Die Menschen wollen ja friedlich mit den Insekten zusammenleben. Wenn wir erklären, dass das nicht ewig dauert, dulden viele Oberberger die Wespen.“   

 

Umsiedlungen und Beratungen des AK Hornissen gelb: Beratungsgespräche / schwarz: Umsiedlungen
Umsiedlungen und Beratungen des AK Hornissen gelb: Beratungsgespräche / schwarz: Umsiedlungen

Nur in seltenen Fällen (34 mal im Jahr 2011) müssen die Arbeitskreismitglieder ausrücken, um ihre schwarz-gelben Schützlinge umzusiedeln. Das ist in bestimmten baulichen Sondersituationen nötig oder wenn sich die Insekten an besonders oft begangenen Stellen angesiedelt haben. Die Insektenschützer hoffen, dass mehr und mehr Oberberger erkennen, dass Wespen und Hornissen keine Schädlinge oder Monster sind, sondern wichtige Teile im Haushalt der Natur.