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Waldbesitz zum Allgemeinwohl

(cw)Zu Beginn des Jahres kam eine Engelskirchener Waldbesitzerfamilie auf den NABU zu. Ziel der Fragestellung war von Beginn an, wie sichere ich für zukünftige Generationen den Waldbesitz für das Allgemeinwohl. Bei der vorbildlichen Waldeigentümerfamilie stand nicht die primäre Holznutzung im Vordergrund, sondern die ökologischen Funktionen des Waldes wie, Wasserspeicher in der Landschaft, Wasserfilter, Kühlung der Umgebungstemperatur, Biologische Vielfalt und selbstverständlich als Sauerstoffproduzent. Hier sollte das Grundstück fit für die Zukunft gemacht werden. Der Waldbesitz liegt innerhalb von großflächigen Fichten-Kalamitätsflächen und bildet eine Grüne Oase von Eichen, Buchen, alten Birken und Ilex. Die auf dem Grundstück ebenfalls vorhandenen abgestorbenen Fichten wurden auf der Fläche belassen, so dass sie nun Käfern als Totholzhotel, Spechten als Wohnsitz und Greifvögeln als Ansitz dienen. Der Waldboden ist übersät von Blaubeeren und jungem Eichen- und Buchen-Aufwuchs. Was kann in so einem Wald, überhaupt noch aufgewertet werden?

Schnell war man sich einig, dass heimische Heckengehölze wie Schwarz- und Weißdorn sowie Pfaffenhütchen einen mehrstufigen Waldsaum bieten können etwas, was anderenorts vollkommen verschwunden ist. Rotkehlchen und Zaunkönige wird es freuen!

 

Weiterhin wurde der Artenreichtum an Gehölzen gesteigert, indem gruppenweise und etwas verteilte Setzlinge von Traubeneiche, Walnuss, Kastanie und Mehlbeere hinzugefügt wurden. Diese europäischen Baumarten gelten als besonders hitzeresistent und kommen auch mit längeren Trockenphasen gut zurecht. Etwas ältere Stieleichen wurden weiterhin dem hiesigen Bestand ergänzt. Nun wird der aktuelle Waldbestand den Jungpflanzen Schutz vor zu viel Hitze bieten und Feuchtigkeit am Boden halten. In einer fernen Zukunft revanchieren sich die aktuellen Jungpflanzen eventuell einmal.

 

Im Übrigen die Traubeneiche gilt neuesten Untersuchungen zu Folge, als besonders gut geeignet für zukünftiges wärmeres Klima. Es braucht keine amerikanische Roteiche, welche für das hiesige Ökosystem aufgrund des geringeren ökologischen Nutzens ungeeigneter ist. Roteichen bieten nur rund der Hälfte an hiesigen Lebewesen einen Ersatzlebensraum, warum also experimentieren, wenn es bewährte Alternativen gibt?

Zur Abrundung des Waldbesitzes wurden noch Sperlingskauzkästen aufgehangen. Diese kleine Waldeule hat aktuell akute Wohnungsnot und befindet sich auf dem Rückzug aus dem Oberbergischen. In den nächsten Jahren möchten wir nachweisen, das gute Ersatzmaßnahmen dieser Charakterart weiterhelfen können.

 

Wir danken den naturschutzbewussten Waldeigentümern sehr für ihr Engagement!

 

 

 

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