Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel 2014 im Oberbergischen – Wissenschaft zum Mitmache

Grünfink (Ludochowski)
Grünfink (Ludochowski)

Stunde der Gartenvögel 2014 Oberbergischer Kreis

Zum zehnten Mal fand vom 09. bis 11. Mai die „Stunde der Gartenvögel“ statt. Auch im Oberbergischen Kreis wurde zum Jubiläum wieder beobachtet. In 83 Gärten wurden von 128 Vogelfreunden 3.232 Vögel in 62 Arten gezählt. Den ersten Platz belegt der Haussperling mit 557 Vögeln und durchschnittlich 6,71 Individuen pro Garten. Dass heißt aber nicht, dass der Haussperling ach so häufig im Oberbergischen ist: Bei der Stunde der Gartenvögel wird immer die höchste Anzahl gleichzeitig zu sehender Vögel gewertet. Und da Haussperlinge, da wo sie auftreten, gerne im Trupp auftreten, sind sie regelmäßig „Gewinner“. Der zweite Platz geht an die Kohlmeise mit 327 Vögeln und die Bronzemedaille gebührt der Amsel mit 283 Tieren. Auf den Plätzen folgen Blaumeise, Elster, Buchfink, Gimpel, Star, Mauersegler und Rotkehlchen.

Grünspecht (R.Jacobs) auf Platz 42
Grünspecht (R.Jacobs) auf Platz 42

Auf dem elften Platz liegt der Grünfink, der mit durchschnittlich 1,05 Vögeln in 87 Gärten gezählt wurde – ein Sorgenkind des Vogelschutzes! Diese Zahl zeigt leider die immer noch anhaltende Schwächung des Grünfinkenbestandes. Durch verunreinigte Vogeltränken und Badestellen, besonders in der warmen Jahreszeit, sind vor allem Grünfinken durch Trichomonaden betroffen. Wir werden bei den nächsten Vogelzählungen im Winter und Sommer sehen, ob sich die Vögel langsam erholen und sie die Verluste der letzten Jahre durch eine steigende Geburtenraten wieder ausgleichen können. Der milde Winter und der zeitige Frühlingsbeginn kamen den Grünfinken sicher zugute. Mauersegler (9.), Mehlschwalbe (22.) und Rauchschwalbe (24.) waren in der ersten Maidekade noch gar nicht komplett aus dem Winterquartier wieder hier in ihren Brutgebiet eingetroffen. Wahrscheinlich deshalb vor allem bei den Schwalben nur die mittleren Platzierungen. Allerdings finden die Mehlschwalben auch immer schwerer geeignete Gebäude, an denen sie Ihre Nester bauen können, da die Wände aufgrund von Sanierungen immer glatter werden und für den Nestbau nur noch wenige offene Lehmflächen verfügbar sind. Und für die Rauchschwalben gibt es nicht mehr so viele offene Stallungen wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Der Grünspecht, Vogel der Jahres 2014, belegt den 42. Platz. Er wurde nur sieben mal gesehen, oder eher gehört. Er verrät sich durch sein typisches „Lachen“ und ist dadurch weithin nicht zu überhören. Sehen kann man ihn gut während des wellenförmigen Fluges auf dem Weg zur nächsten Ameisenmahlzeit. Den 26. Platz belegt die Saatkrähe mit 25 Individuen, die vermutlich im Waldbröler Bereich gesichtet wurden. Dafür waren die Jahr für Jahr gemeldeten vermeintlichen Nebelkrähen, die sich auf Nachfrage als Dohlen heraus stellten, das erste Mal nicht dabei. Bei der „Stunde der Wintervögel 2015“ Anfang Januar nächsten Jahres haben Sie eine weitere Chance unsere gefiederten kleinen Freunde zu zählen und dem NABU zu melden. Der NABU Oberberg freut sich auf Ihre Teilnahme.