Windkraft auf der Silberkuhle?

Wacholdergebiet Silberkuhle
Wacholdergebiet Silberkuhle

NABU weist Kritik der Waldjugend an einer Prüfung der Windkrafteignung zurück!

Die Waldjugend Windfuß hat den Vorschlag des Planungsbüros Hellmann & Kunze, eine Windkraftnutzung der Silberkuhle zu prüfen, scharf kritisiert. Das Naturschutzgebiet „Puhlbruch-Silberkuhle“ sei betroffen

Naturschutz im Wald
Naturschutz im Wald

Der NABU Oberberg hält eine intensive Prüfung des Höhenrückens dagegen für sinnvoll. Der Höhenzug der Silberkuhle ist mit etwa 500 m Höhe und seiner Lage abseits von Ortschaften und in der Vorbelastungszone der Autobahn einer der besten Windkraftstandorte des ganzen Bergischen Landes. Ein so windhöffiger Standort, der Ortschaften vergleichsweise wenig beeinträchtigt, sollte nicht pauschal abgelehnt werden, wenn auch das Oberbergische an der Energiewende mitwirken will. Allerdings kann der Naturschutz sehr wohl auch einen ansonsten geeigneten Standort ausschließen. Dafür sollten aber gute Gründe vorliegen.

Erschliessung durch Naturschutzgebiet
Erschliessung durch Naturschutzgebiet

Ökologisch wertvolle Flächen gibt es an der Silberkuhle, z.B. das Wacholdergebiet bei Hespert oder die Hangmoorflächen am Nordhang nach Husten. Solche hochwertigen Flächen stehen für die Windkraft zweifellos nicht zur Verfügung. Sie sind als Zone I des Naturschutzgebietes „Puhlbruch-Silberkuhle“ zu Recht unter strengem Schutz. Aber dieses Naturschutzgebiet hat auch noch eine Zone II, eine mit 276 ha sehr große Fläche, zu der auch das Gros des Silberkuhlen-Höhenrückens gehört, und über deren ökologischen Wert seit Jahren gestritten wird. Besondere seltene Biotope sind dort nicht bekannt. Gleichzeitig gibt es seit längerem Kritik an der Bewirtschaftung dieser Flächen durch das Forstamt Rhein-Sieg-Erft. Für Außenstehende ist nämlich nicht erkennbar, dass die Flächen der Zone II des Naturschutzgebietes anders bewirtschaftet werden, als ein ganz normaler Wirtschaftswald. Diese Kritik wurde kürzlich auch im Kreisumweltausschuss behandelt, der das Forstamt einstimmig zu einer Überarbeitung seines Waldpflegeplans aufforderte. Forstwirtschaft und Naturschutz sind an der Silberkuhle immer noch zwei Paar Schuh! Aus Sicht des NABU sollte intensiv geprüft werden, ob nicht auf Teilen dieser Fläche eine Windkraftnutzung möglich wäre. Selbstverständlich sind dazu intensive Untersuchungen der Tierwelt, aber auch des Landschaftsbildes nötig, die auch das Klimabündnis Oberberg schon seit langem fordert. Diese Kartierungen sollten nun für 2013 endlich eingeplant werden. Naturschutzgebiete sollten dort ausgewiesen werden, wo seltene Tiere, Pflanzen oder Lebensräume vorkommen. An solchen Stellen sollte dann auch der Schutz durch klare Vorschriften gesichert werden. Naturschutzgebiete auszuweisen, um ganz andere Ziele zu verfolgen, etwa Staatsforst-Flächen vor dem Verkauf an Private zu schützen, lehnt der NABU ab.