NABU-Oberberg wechselt Stromanbieter - wir haben lange genug gewartet

v.l.n.rDr. Franz Meuter, Isolde Werst, BI Oberberg Süd für Atomausstieg, Michael Gerhard, NABU und Manfred Fischer, ev. Kirchenkreis an der Agger
v.l.n.rDr. Franz Meuter, Isolde Werst, BI Oberberg Süd für Atomausstieg, Michael Gerhard, NABU und Manfred Fischer, ev. Kirchenkreis an der Agger

Der NABU Oberberg wechselt für seine Geschäftsstelle in Wiehl seinen Stromlieferanten. Bislang hatte der NABU Strom der Aggerenergie bezogen. „Das Maß ist voll. Wir wollen uns nicht länger hinhalten lassen. Die Aggerenergie war und ist schlicht zu langsam und zögerlich bei den Erneuerbaren Energien!“ sagt Michael Gerhard vom Kreisvorstand des NABU-Oberberg. Der NABU will in Zukunft seinen Strom von den Gemeindewerken Nümbrecht beziehen.

Der NABU-Oberberg ist Gründungsmitglied des Klimabündnisses Oberberg. Das Klimabündnis führt seit Sommer 2008 Gespräche mit den regionalen Energieversorgern und unter anderen auch mit der Aggerenergie. Ziel der Gespräche war es, die Energieversorger zur Änderung ihrer Geschäftspolitik und zu Nachhaltigkeit und Regionalität bei der Energieerzeugung zu bewegen.

„Wir alle haben Verantwortung und müssen als Bürger und Kirche unseren Beitrag zur Energiewende und Bewahrung der Schöpfung selbst in die Hand nehmen“, sagt Manfred Fischer, einer der Umweltbeauftragten im Evangelischen Kirchenkreis An der Agger und ruft damit zu einem Wechsel zu einem Ökologischen Stromversorger auf. Die Kirchen bzw. Kirchengemeinden in Oberberg haben hier eine besondere Verantwortung, stehen sie doch in der Bewahrung der Schöpfung mit an vorderster Front.

 

 

Isolde Werst im Interview mit Radio Berg
Isolde Werst im Interview mit Radio Berg

„Angesichts der Problematik der Atomenergie müssen die Versorger so schnell wie möglich in ihrem Strommix die Atomkraft auf Null fahren. Wie viele Tschernobyls, Fukushimas brauchen wir noch, damit endlich gehandelt wird“ sagt Dr. Franz Meuter von der BürgerInneninitiative Oberberg Süd für den Atomausstieg. Das Problem der Endlagerung ist nicht gelöst. Keiner weiß wie das Lager Asse geräumt werden kann und zusätzlich ist die Unzulänglichkeit der europäischen Kernkraftwerke im Stresstest erneut bestätigt worden. Auch oberbergische Verbraucher nehmen z.B. über RWE, Aggerenergie oder BEW Atomstrom ab und machen so die gefährlichen Atommeiler rentabel.

Die Bürgerinitiative und der NABU Oberberg wollen in Zukunft an jedem 3. Mittwoch im Monat von 18:00 bis 19:00 eine kostenlose und unabhängigeStromwechselberatung in der NABU-Geschäftsstelle in Wiehl, Schulstr. 2 anbieten. Interessierte finden dort Hilfe beim Anbieterwechsel und Tipps für den richtigen Ökostromanbieter.

Einige Ratschläge und empfehlenswerte Adressen haben Bürgerinitiative und NABU in einem Flyer zusammengestellt, der am 9. Oktober vorgestellt wurde.

Einen interessanten Bericht findet man auch auf der Seite des evangelischen Kirchenkreises an der Agger