Auch den Kampf um die zweite Esche an der Kirche in Holpe hat der NABU verloren. Der 113 jährige gesunde Baum wurde am Montag gefällt. Aber nicht ohne gehörigen Protest: Mitglieder des NABU Morsbach, unter anderem Helga Grönebaum und Klaus Jung stellten sich dem vom Kirchenvorstand beauftragten Fällunternehmer entgegen. Wortgefechte, sogar ein Handgemenge waren die Folge! Schließlich wurde sogar die Polizei gerufen, die die Sachlage aufnahm. Trotz allen Engagements, aller Argumente und aller Kompromißangebote: Unter dem Strich wurde der älteste Baum von Holpe gefällt! Alle Gesprächs- und Vermittlungsangebote des NABU gingen ins Leere. Schlicht deshalb, weil der Kirchenvorstand sich bis heute gar nicht gerührt hat!
Halten wir fest: Der NABU glaubt, dass
- die Kosten, die die Kirchengemeinde Holpe für das Fällen der beiden Eschen ausgegeben hat, auch für das Stutzen der Eschen und das Säubern der Dachrinnen für die nächsten Jahre gereicht hätten,
- auch ein Laubfanggitter billiger gewesen wäre, als die Fällung,
- der Keller der Sakristei nicht von den Baumwurzeln geschädigt ist und
- die Dachrinnen lange gar nicht gepflegt wurden und jetzt mit den Bäumen nur ein Sündenbock für allerlei Versäumnisse des Kirchenvorstandes gefunden wurde.
Eine Begutachtung durch Fachleute (Bau-Experten und Baum-Experten) hätte sicher billigere und machbare Lösungen gebracht. Aber leider ist der Kirchenvorstand nicht auf unser Angebot eingegangen. Keine eMail, kein Rückruf! Dechant Stricker ist sicher ein viel beschäftigter Mann und wir achten seine vielen Aufgaben! Aber er hätte doch sicher ein anderes Vorstandsmitglied mit der Sache und mit einem Gespräch mit uns betrauen können. Ist das zuviel verlangt?
Daß nun der Morsbacher Ex-Bürgermeister Raimund Reuber als Mitglied des Kirchenvorstands an die Öffentlichkeit geht, um die Baumfällungen zu verteiligen, passt völlig ins Bild: als Bürgermeister war er jahrelang gegen die Einführung einer Baumschutzsatzung in Morsbach! Aber gerade eine Baumschutzsatzung hätte das übereilte und vermutlich unbegründete Fällen der alten Bäume verhindern können.
Ein wichtiger Ansatzpunkt für die zukünftige Arbeit der Naturschützer nach der Niederlage von Holpe!