2012 ist ein schlechtes Jahr in der Region für Bienen u. Co.

Biene auf Kamille (Foto: Michaela Steininger)
Biene auf Kamille (Foto: Michaela Steininger)

Wenn die ImkerInnen im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis in ihre Bienenvölker schauen, so springt ihnen gähnende Leere entgegen: In diesem Jahr konnte keine Frühtracht geerntet werden. „Im Gegenteil“, so Angelika Leistikow, Imkerin aus Wipperfürth und Leiterin des NABU Arbeitskreises Hornissenschutz in Oberberg: „Mittlerweise müssen wir ImkerInnen unsere Bienenvölker kräftig füttern, sonst verhungern sie“.  
Schuld daran sind das anhaltende kalte Wetter und der  viele Regen. Honigbienen fliegen erst ab 10-12° aus und bei diesen Temperaturen spenden auch nicht alle Blüten Nektar. Letzteres ist auch der Grund dafür, dass auch die bereits bei 2 – 3° ausfliegenden Hummeln Not leiden und dieser viele Hummelvölker zum Opfer fallen. Beim NABU Arbeitskreis Hornissenschutz laufen entsprechende Meldungen auf.

Leere Honigwabe (Foto: Angelika Leistikow)
Leere Honigwabe (Foto: Angelika Leistikow)

„Wegen des kalten und nassen Frühjahrs dürften auch viele Nestgründungen von Wespen und Hornissen nichts geworden sein, so dass es in diesem Jahr voraussichtlich nicht so viele Wespen geben wird“, meint die Imkerin. „Das ist in diesem Jahr für die unter Schutz stehenden, hier seltenen Hornissen besonders fatal.“ Deshalb weist der Arbeitskreis darauf hin, dass Hornissennester (wie auch Hummelnester oder Wildbienennistplätze) nicht gestört oder zerstört werden dürfen. In Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Gummersbach siedeln die fachkundigen Arbeitskreismitglieder des NABU Oberberg Hornissenvölker, die sich an ungünstigen Stellen befinden, um.

Magerwiese
Magerwiese

Alle Hoffnung auf diesjährigen Honig setzen die hiesigen ImkerInnen jetzt auf die nächsten Wochen, denn in unserer Region ist Mitte – Ende Juli die Tracht vorbei. Wichtig wäre ein gleichbleibendes Nahrungsangebot für die Insekten, wozu jeder selbst auf dem heimischen Balkon etwas beitragen kann. Auch blütenreiche Flächen wie Magergrünland, ökologische Brachflächen und naturnahe Hecken können den Bienenvölkern helfen. Sogar die städtischen Grünflächen und Gärten können zur anschaulichen Bienenweide werden, wenn auf naturnahe Pflanzenauswahl geachtet und übermäßige Pflege vermieden wird.