Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling

Familie Schoeler mit Stefan Heitmann, NABU
Familie Schoeler mit Stefan Heitmann, NABU

Familie Schoeler aus Eckenhagen wartet erwartungsvoll auf die Ankunft der zahlreichen Mehlschwalben, die sie nun schon seit vielen Jahren unter ihrem Dach beherbergt und dabei anfallende Kotspuren an der Hausfassade toleriert.

Gerade Mehlschwalben leiden besonders an mangelnden Nistmöglichkeiten, da viele Bürger wegen der Verschmutzung verbotenerweise ihre Nester entfernen. Glatte Fassaden und Mangel an Nistmaterial tun ihr übriges zum Aussterben der Vögel.

Foto: Familie Schoeler
Foto: Familie Schoeler

Um diesen Zustand zu verbessern, brachten in einer beispielhaften groß angelegten Gemeinschaftsaktion vier Mitarbeiter der freiwilligen Feuerwehr Hespert/Eckenhagen mit Hilfe hoher Leitern zusätzlich Kunstnester an der Frontseite des Hauses an. In Kürze wird noch das alte Kotbrett entfernt und durch ein breiteres, neues ersetzt, welches der Arbeitskreis „ Aktiver Vogelschutz“ unter der Leitung von Prof.Dr.W. Breuer zusammen mit den Kunstnestern angefertigt hat. Die Schwalbenaktion wurde am Samstag, den 24.3.2012 bei herrlichem Frühlingswetter durchgeführt und bot Gelegenheit zu Fachgesprächen mit den Mitarbeitern des Arbeitskreises.

Ein herzliches Dankeschön den Eigentümern, die durch finanzielle Unterstützung die Aktion möglich machten, ebenso wie die Mitarbeiter der freiwilligen Feuerwehr Hespert Eckenhagen, die mit Arbeitseinsatz und technischem Gerät zum Gelingen der Aktion beigetragen haben.

Freiwillige Feuerwehr Eckenhagen-Hespert im Einsatz (Foto: Familie Schoeler)
Freiwillige Feuerwehr Eckenhagen-Hespert im Einsatz (Foto: Familie Schoeler)

Für ihren zukunftsweisenden Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in Oberberg zeichnete der NABU-Oberberg das Haus von Familie Schoeler mit einer Plakette aus.

Seit 2010 werden vom NABU-Oberberg Schwalbenfreunde, die sich über Jahre für diese bedrohte Vogelgattung eingesetzt haben, mit dem Logo „schwalbenfreundliches Haus“ geehrt.


Dieses Beispiel zeigt, dass in Respekt vor der Schöpfung ein Miteinander von Mensch und Natur durchaus problemlos möglich ist. Mögen sich in Oberberg viele Nachahmer finden!


Stefan Heitmann, Dipl. Biologe