Landschaftstagung 2011

Hans Stöcker, Rheinischer Landwirtschaftsverband, Michael Braun, Bundesverband Deutscher Milchviehhalter Dr. Gero Karthaus, Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen Dieter Dresbach, Demographiebeauftragter der Stadt Wiehl Uwe Stranz, Plaungsdezernent des
Hans Stöcker, Rheinischer Landwirtschaftsverband, Michael Braun, Bundesverband Deutscher Milchviehhalter Dr. Gero Karthaus, Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen Dieter Dresbach, Demographiebeauftragter der Stadt Wiehl Uwe Stranz, Plaungsdezernent des

Landschaft oder Bauland? Flächenverbrauch im Oberbergischen: Über 50 Bürger waren am 6. Oktober wegen dieses sperrigen Themas ins evangelische Gemeindehaus Wiehl gekommen. Offenbar beschäftigt der Flächenfraß durch Bebauung mehr Oberberger, als Planer und Lokalpolitiker denken.

Zu der Podiumsdiskussion hatten Landwirte des Oberbergischen Kreisverbands des rheinischen Landwirtschaftsverbands und des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter zusammen mit dem NABU aufgerufen. Bauern und Naturschützer fürchten den Verlust von Freiraum, denn mit jeder bebauten Fläche geht Produktionsfläche für Lebensmittel und Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren. Eine Einführung ins Thema gab Holger Schilling, Mitarbeiter der Regionalplanung der Bezirksregierung Köln. Das Bevölkerungswachstum, das dem Oberbergischen bis 2004 neue Einwohner gebracht hat, hat sich längst umgekehrt zu einem langsamen Bevölkerungsschwund; in 15 Jahren wird es wieder etwa so viele Oberberger geben, wie Anfang der 90er Jahre. Gleichzeitig gibt es im Oberbergischen noch große Bauflächenresserven: über 1.000 ha Reserven weist die Statistik der Bezirksregierung aus.

Die Podiumsdiskussion unter Leitung von Mark vom Hofe machte die Standpunkte deutlich: Landwirte und Naturschützer wollen den Freiraum zur Produktion von Nahrungsmitteln und Artenvielfalt erhalten. In den Zeiten des Klimawandels wird die oberbergische Landwirtschaft wichtiger für die Nahrungsversorgung werden, denn je! Um Dörfer und Weiler zukünftig erhalten zu können, braucht es neue Ideen, aber kein neues Bauland! Ob bei steigenden Energiepreisen wirklich jedes Dorf Zukunft hat – bleibt unklar. Sicher ist aber, dass Leerstände und unbewohnte Häuser bald zum allgegenwärtigen Bild des Oberbergischen gehören werden. Was mit den großen Bauflächenreserven geschehen soll, die es im Kreis noch gibt, bleibt unklar – Flächenmangel ist jedenfalls nicht erkennbar. In so fern ist die Initiative von IHK und Kreisentwicklungsausschuss zur Ausweisung von noch mehr Industriegebieten unverständlich. Landwirte und Naturschützer werden sich widersetzen, wenn noch mehr Flächenfraß geplant werden soll.

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PDF zur Landschaftstagung
Vortrag von Holger Schilling
Landschaftstag Oberberg_06102011.pdf
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