Zeit zum Handeln

Wir haben eine Verantwortung, an der wir gemessen werden, und die Pflicht ist klar ...

Bundesumweltminister und Klimabündnis Oberberg sind sich einig

 

Nach den Reaktorunfällen in Japan gerät die Atom- und Energiepolitik der Bundesregierung ins Wanken: Bundesumweltminister Röttgen stellt Forderungen an die Zukunft der Energieversorgung auf, denen das Klimabündnis Oberberg nur zustimmen kann. Einsichtige Kehrtwende oder parteipolitische Schlaftablette? Norbert Röttgen nimmt klar Stellung: aber ist das auch die nötige Kehrtwende? Wir machen die Probe aufs Exempel.

Das Klimabündnis Oberberg nimmt den Minister beim Wort und fordert bis zum 14. Juni 2011:

 

Anreize für regionale Stromspeicher für die regionalen Stromversorger schaffen!

 

Deckelung der Photovoltaik-Vergütung nach dem EEG abschaffen!

 

Wir warten seit vielen Wochen auf eine Antwort des Ministers.

 

Alle reden von Energiespeichern, aber keiner zahlt. 30 € Fördergeld pro kWh Stromspeicher für regionale Versorger hält das Klimabündnis Oberberg als Einstieg in die allgemein gewollte Stromspeicherung für sinnvoll! Die regionalen Versorger sollten für ¼ bis ½ Tag die Zwischenspeicherung von erneuerbaren Energien einerseits und die kostengünstige Versorgung andererseits sicherstellen können.

 

Deckelung der Photovoltaik-Vergütung nach dem EEG abschaffen!

 

Photovoltaik wird in Zukunft einen großen Beitrag bei der Energieversorgung leisten müssen. Schon heute liefern oberbergische Solaranlagen 18 GWh/Jahr. Diese Stromlieferung muss vervielfacht werden! Stetig und stark sinkende Einspeisevergütungen für neue Solaranlagen hält das Klimabündnis Oberberg inzwischen für richtig, solange die heimischen Installateure nicht auf der Strecke bleiben - Hauptsache es wird viel Photovoltaik neu und gut installiert! Aber der Deckel auf der Einspeisevergütung ist für die Energieversorgung kontraproduktiv! Wer erneuerbare Energie will, wie Minister Röttgen, darf diese Energien nicht deckeln! Sonst wird Photovoltaik nie so billig, wie sie sein soll!

 

Versprochen: Ja, zum nötigem Leitungsbau!

 

Sollte ein Leitungsausbau energiewirtschaftlich nötig sein, so sagen wir unsere Zustimmung zu. Angesichts der Schäden fürs Landschaftsbild und die Vogelwelt fällt uns das nicht leicht. Für den Konsens zum schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernenergie nehmen wir aber das „Unbequeme der erneuerbaren Energien" hin.

 

Minister Röttgen hat in den Tagesthemen vom Montag Abend klare Worte gefunden – jetzt sollten auch ebenso klare Taten folgen!

 

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen am 14.3.2011 in den ARD Tagesthemen:

 

„... Es hat für mich nichts mit Wahlkampftaktik zu tun, sondern diese Frage ist viel zu fundamental, als dass das irgendwas mit Landtagswahltaktik zu tun hätte. Ich finde, eine der Konsequenzen aus den Ereignissen ist es – genauso wie eben gefragt wurde – dass wir möglichst rasch, schnell aus der Kernenergie herauskommen müssen und dass wir dafür allerdings auch einen Einstieg brauchen in die erneuerbaren Energien, auch in ihre Infrastrukturen, aber auch in das Unbequeme der erneuerbaren Energien, z.B. in den Leitungsausbau, z.B. in die Speicherkapazität, auch in die Fördernotwendigkeiten. Es ist nicht so, dass der eine Weg ganz leicht „da steigen wir mal eben aus und dann haben wir einen schönen Spaziergang in die erneuerbaren Energien" – dann kommen auch harte Realitäten und denen müssen sich dann auch alle stellen und darum – glaub ich – ist wirklich ein Konsens wirklich das Notwendige. Und für mich – Sie mögen es ja glauben oder nicht – mir geht es hier nicht um Taktik, nicht um parteitaktische Behandlung. Wenn ich mir das erlauben darf: Ich find es sogar abstoßend, wie jetzt hier zum Teil parteitaktisch agiert wird. Wir haben eine Verantwortung, an der wir gemessen werden und die Pflicht ist klar

 

• jetzt schnellstmöglich herauszukommen aus der Kernenergie,

 

• Sicherheit als oberstes Prinzip,

 

• alles auf den Prüfstand stellen und

 

• die Ersetzungsenergie – erneuerbare Energie weiter, schneller voranbringen!"