Wie geht es dem Feuersalamander?

gesammelte Larven (NABU)
gesammelte Larven (NABU)

Wie bereits in der Brennnessel 2024 berichtet, ist der Feuersalamander durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, bedroht. Um Veränderungen in den Populationen wahrnehmen und einschätzen zu können, müssen die Bestände regelmäßig geprüft und die Tiere auf Bsal getestet werden. In Nordrhein-Westfalen wurden die Biologischen Stationen vom Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (LANUK) mit dieser Aufgabe beauftragt.

Larvenmonitoring

Ein wesentlicher Bestandteil zur Erfassung der Populationen ist das Larvenmonitoring, bei dem in verschiedenen Gebieten des Oberbergischen Kreises von Mitarbeitenden der Biologischen Station Oberberg Feuersalamanderlarven gezählt werden. Dazu wird ein 30 Meter langes Stück eines Baches abgesteckt und in dreimal 10 Meter unterteilt. In jedem dieser Abschnitte wird für 15 Minuten versucht, Larven zu finden und zu fangen, während zwei Kolleg*innen dies zeitgleich in den anderen zwei Abschnitten durchführen. Die gefangenen Larven werden in einem Eimer gesammelt. Nach den 15 Minuten werden die Abschnitte zweimal gewechselt, sodass jede*r Mitarbeitende einmal einen Abschnitt durchsucht. Am Ende werden alle Larven in dem Eimer gezählt und mit weiteren Daten, wie bspw. zur Witterung und zum Bachlauf, erfasst. Die Larven werden danach wieder in den Bach entlassen.

 

 

 

Probenahme bei einem erwachsenen Tier (sh/bso)
Probenahme bei einem erwachsenen Tier (sh/bso)

Bsal-Beprobung

Die Beprobung der adulten Tiere wird von Mitarbeitenden der Biologischen Station Oberberg nachts bei Regen durchgeführt, da die Tiere dann aktiv und unterwegs sind. Da Feuersalamander nicht besonders schnell sind, kann man die Tiere problemlos aufheben und beproben. Dabei wird mit einem Wattestab 10-mal über den Bauch und 5-mal über jede Pfote gestrichen. Außerdem wird ein Foto von dem Tier gemacht und das Probenröhrchen entsprechend beschriftet, so dass man später Probe und Tier zuordnen kann. Der Feuersalamander wird nach der Beprobung wieder freigelassen.

 Bsal konnte im Oberbergischen Kreis bisher noch nicht nachgewiesen werden, aber kommt bereits im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis vor. Die Anzahl der Larven und der adulten Tiere lässt im Oberbergischen auf gesunde Bestände schließen. Dem Feuersalamander geht es bei uns also (noch) gut. (sh)

 

PS: Die Stiefel werden nach der Begehung eines Feuersalamandergebiets bzw. optimalerweise nach Betreten eines Feuchtgebiets desinfiziert, um eine Verbreitung des Pilzes einzudämmen.

 

Krötenschubser gesucht -

Junger Helfer beim Zaunaufba (s.heeke)
Junger Helfer beim Zaunaufba (s.heeke)

Wer mag keine Kröten? Jeder hat gern welche in der Tasche, aber die brauchen keine Hilfe.
Unsere Kröten brauchen Hilfe, sie brauchen Chauffeure, Schubser und andere Helfer die sie an verschiedenen Punkten in der Region sicher über die Strassen bringen. Sicher hin - zu den Laichgewässern - aber auch sicher wieder zurück - in die Ufer und Hänge. Es macht nur Sinn Schutzzäune und Eimer aufzustellen wenn eine zuverlässige Betreuung sicher gestellt ist. Teamwork und Absprachen untereinander sind hier enorm wichtig. Wir suchen Sie! Ja Sie - machen Sie mit!

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Anleitung Zaunbau Schwegler Amphibienschutz
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Küssen bitte erst nach dem Transport über die Strasse (Frosch / may)
Küssen bitte erst nach dem Transport über die Strasse (Frosch / may)

Es gibt an vielen Straßen im Oberbergischen Kreis Konzentrationspunkte wandernder Frösche und Kröten. Wenn es in den nächsten Tagen noch wärmer wird, gehen die Massenwanderungen zu den Paarungs- und Laichgewässern los. Dabei reichen Temperaturen ab 5°C aus, ein bisschen Regen und die Tiere verlassen die Winterquartiere und machen sich auf den Weg.

Helfer begleitet von einem Reportageteam beim Aufbau (hu)
Helfer begleitet von einem Reportageteam beim Aufbau (hu)

Wird es noch milder, mag mancher Autofahrer nicht mehr gerne über Straßen fahren, die nach der Passage von Leichen bedeckt sind. Daher werden vielerorts Krötenzäune aufgestellt. Flexible Plastikzäune werden mit Stöcken errichtet und am Zaun werden in regelmäßigen Abständen ebenerdig Eimer eingegraben. In diese Eimer fallen die Kröten und Frösche auf dem Weg zum nahegelegenen Wasser. Entfernungen zwischen 400 Metern und 2 Kilometern werden von den Tieren zurückgelegt. Die Wanderungen setzen in der Dämmerung ein und finden nur nachts statt. Tagsüber sind die Tiere nicht auf der Straße und Autofahrer brauchen hier nicht angepasst fahren.

Aus den Eimern werden die gefangenen Tiere abends und morgens befreit und auf die andere Straßenseite getragen. Wenn dabei gezählt wird ergibt sich mancherorts ein erstaunliches Ergebnis: in Marienheide wurden schon bis zu zehntausend Tiere über die Straße getragen – in eine Richtung.

Kann die regelmäßige Leerung der Eimer nicht gewährleistet werden, würden die Tiere innerhalb weniger Stunden in den Eimern sterben.

Nun rufen die Amphibienschützer zur Hilfe auf. Sabine Reineckebetreut einen Zaun in Marienheide „Aufgrund der Menge der Tiere und der gebotenen Regelmäßigkeit der Entleerung der Eimer brauchen wir z.B. an der Lingesetalsperre dringend weitere Helfer die bereit sind in den frühen Morgenstunden und Abends die Eimer zu kontrollieren und die Tiere über die Straße bringen. Helfer können sich gern bei uns melden. Schreiben Sie uns am besten eine Mail an kroetenwanderung@nabu-oberberg.de und setzen den Ort an dem SIe tätig werden wollen in den Betreff.