Stunde der Gartenvögel vom 12. bis 14. Mai

Die Kohlmeise ist viel gesehen in unseren Gärten ( R.Jacobs)
Die Kohlmeise ist viel gesehen in unseren Gärten ( R.Jacobs)

Fragen zur Vogelwelt? - „Bürger-Wissenschaft kann Antworten liefern! Spannung nach Diskussionen zur Stunde der Wintervögel.

Vom 12. bis zum 14. Mai findet die "Stunde der Gartenvögel" statt - die größte naturwissenschaftliche Mitmach-Aktion in Deutschland. Möglichst viele Menschen sollen in ihrem Garten eine Stunde lang die Vögel zählen. Vorbildung ist nicht nötig. Interesse an der Natur, ein einfaches Fernglas und vielleicht ein Blick ins Vogelbuch oder auf die Hilfsangebote auf der NABU-Internetseite reichen.

 

 

 

Hauskatze im Garten, Jäger der Vögel oder entspannte Schmusekatze? (A.Bruchhaus)
Hauskatze im Garten, Jäger der Vögel oder entspannte Schmusekatze? (A.Bruchhaus)

Im letzten Winter klagten viele Oberberger über wenig gefiederte Gäste bei der Winterfütterung – besonders Meisen und Finken wurden vermisst. Die facettenreiche Diskussion um die Ursachen (Greifvögel, Elstern, Krähen, Katzen, ?) hielt lange an. Und die „Stunde der Gartenvögel“ sollte Aufklärung bringen – so hatten wir es im März 2017 versprochen.

 

 

 

Dieses Jahr steht also die Einschätzungen der Bestandsentwicklung der Vögel ganz im Mittelpunkt der „Stunde der Gartenvögel“!

 

 

 

Folgende Fragen soll die Vogel-Erfassung vor der Haustür in diesem Jahr beantworten:

 

 

 

  1. Gibt es 2017 weniger Meisen (insbesondere Kohl-, Blau- und Tannenmeisen), als bei den vorhergehenden Zählungen?

 

 

 

  1. Werden 2017 mehr oder weniger Grünfinken, Stieglitze, Hänflinge und Buchfinken gezählt, als bei den vorhergehenden Zählungen?

 

 

 

  1. Nimmt die Zahl der Amseln und Stare im Vergleich zu den Vorjahren zu?

 

Amselhahn ( R.Jacobs)
Amselhahn ( R.Jacobs)

Wir erwarten, dass viele Oberberger die Zählung und deren Ergebnisse sehr aufmerksam verfolgen werden. Die Vogelfreunde sollten sich aber vor überzogenen Erwartungen zum Meisen- und Finken-Bestand in Acht nehmen: Die meisten Vogelarten beanspruchen während der Jungen-Aufzucht Reviere, die gegen Artgenossen verteidigt werden. Grund ist die Konkurrenz um Geschlechtspartner, Niststätten und vor allem um gesunde Insekten-Nahrung für die Jungvögel. Solche vielfältige Nahrung ist im Wesentlichen nur an heimischen Bäumen, Sträuchern und Stauden in der nötigen Qualität und Menge zu sammeln. Deswegen sind naturnahe Gärten und Verzicht auf Spritzmittel ja so wichtig!

Und um während der ganzen Jungen-Aufzucht gute Nahrungsquellen nutzen zu können, beanspruchen die Singvögel eigene Reviere. Und die sind deutlich größer, als ein durchschnittlicher Garten: Blaumeisen, Kohlmeisen und Buchfinken haben in den Dörfern und Siedlungen des Oberbergischen Reviere von um die 2 Hektar Größe – Amseln und Grünfinken sogar von 3 bis 4 Hektar Größe.

Also: 5 oder 6 Blaumeisen im eigenen Garten gleichzeitig beobachten zu wollen, ist während der Aufzucht-Periode im Frühjahr eher unrealistisch!

Auf die Antworten zu diesen Fragestellungen warten auch unsere Ornithologen mit großer Spannung!

Und: Je mehr Oberberger mitmachen bei der Zählung, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Im Mai 2016 haben 126 Vogelfreunde mitgemacht. In diesem Jahr hoffen wir auf noch mehr Zähler!

MitmachTipps:

Wer sich nicht sicher ist welcher Vogel ihm da vor Auge, Brille oder Fernglas fliegt findet Hilfe bei den Vogelportraits.

So wird gezählt:

Zählen Sie alle Vögel, die Sie beim Blick in Ihren Garten oder den örtlichen Park entdecken können. Im Laufe einer Stunde sollen von jeder Vogelart die höchste Zahl der dort beobachteten Vögel notiert werden. Und zwar die höchste Zahl zu einem Zeitpunkt: Dieselbe Amsel fünfmal hin und herfliegen zu sehen, macht nicht fünf Amseln, sondern nur eine.

Die Zählhilfe erleichtert Ihnen die Erfassung der Vögel. Der Bogen bildet die häufigsten Gartenvögel ab und bietet die Möglichkeit zum Ankreuzen der beobachteten Vögel. Er hilft Ihnen dabei, Doppelzählungen zu vermeiden, indem Sie jeweils die höchste Anzahl der Vögel einer Art innerhalb der Beobachtungsstunde notieren. Bitte senden Sie den Zählhilfebogen nicht an den NABU zurück – er ist lediglich als Hilfe gedacht.

So wird gemeldet:

 

  • Per Meldebogen – Übertragen Sie Ihre Beobachtungen auf den Mitmach-Coupon Ihres NABU-Faltblattes, frankieren ihn ausreichend und senden ihn an die angegebene Adresse.
  • Per Online-Formular – Melden Sie Ihre Beobachtungen nach Möglichkeit online. Auf diese Weise können die Daten schnell und kostengünstig erfasst und ausgewertet werden. Das spart Kosten und Sie nehmen gleichzeitig an einer Sonderverlosung teil.
  • Per Telefon – Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1157-115 werden Ihre Daten am 13. und 14. Mai von 10 bis 18 Uhr auch direkt entgegen genommen.

Melden Sie Ihre Beobachtungen rechtzeitig! Meldeschluss zur Teilnahme ist der 22. Mai 2017.

Gibt es auch eine APP? Natürlich gibt es auch diverse Vogelbestimmungsapp .

Noch eine Bitte zum Schluss:

Auch wenn viele Vögel in den Gärten wenig Scheu haben, gönnen Sie den Vögeln etwas Abstand, sie brüten derzeit und brauchen viel Kraft und Nahrung für die Jungvögel. Halten Sie etwas Abstand und beobachten lieber mit einem Fernglas.