Herbstzeit ist Igelzeit

junger, kranker Igel in der Auffangstation (sh)
junger, kranker Igel in der Auffangstation (sh)

 

Wildtiere in Not – freundliche Helferin aus Waldbröl kümmert sich seit vielen Jahren!

„Ich hatte schon immer Igel“, erklärt Frau Barbara Geiger. Die Waldbrölerin kümmert sich in Ihrem Haus um dutzende Tiere.

Die Wildtiere riechen sehr streng, Flöhe und Zecken benutzen sie gerne als Wirt.

Hygiene ist sehr wichtig, Die Fachfrau reinigt die Gehege ein bis zwei mal am Tag.

Neuankömmlinge werden, sofern sie nicht krank sind, gegen das Ungeziefer behandelt.

 

ein Patient auf dem Weg der Besserung (sh)
ein Patient auf dem Weg der Besserung (sh)

 

Zur Zeit befinden sich Zweiundzwanzig Igel in ihrer Obhut. Siebzehn von Ihnen haben in der Garage ein vorüber gehendes Einzelquartier bezogen. Ein Teil von ihnen kann noch vor dem Winterbeginn in die Natur zurückkehren. Die Igel bleiben nur so lange wie nötig in der Station. Fünf der Wildtiere sind krank und benötigen mitunter ärztliche Versorgung. Sie brauchen Wärme um zu gesunden und werden im Haus versorgt. Ein Jungtier leidet unter einer Lungenentzündung, ein anderes muss inhalieren.

Frau Geiger ist der Meinung, jedes Tier hat eine Chance auf Genesung verdient. Aber nicht immer ist eine Heilung möglich.

Beim Fund eines dieser Wildtiere, sollte man unbedingt auf sichtbare Verletzungen achten. Igel, die von Fliegen umschwärmt werden, sind vermutlich verletzt und brauchen dringend Hilfe.

Wenn die Fliegen Eier in die Wunden legen, bleiben dem Igel vierundzwanzig Stunden, bis die Maden schlüpfen und ihn bei lebendigem Leib fressen.

Die Waldbrölerin hat eine über fünfzehnjährige Erfahrung in der aufwendigen Betreuung kranker und verwaister Igel, und ist mit ihrem Fachwissen weit über die Grenzen Oberbergs bekannt. Seit Fünf Jahren betreut sie im Durchschnitt Zwanzig Igel im Jahr.

Auch Vögel, vom Sperling bis zur Krähe, und Fledermäuse werden von ihr gepflegt. Ihren Urlaub verbringt die Naturfreundin zu Hause, ist ganzjährig für die Versorgung der Tiere da.

Unsachgemäße Fütterung kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Igel sind Fleischfresser, sie vertragen weder Obst noch Milch.

 

Gefüttert werden die Wildtiere einmal täglich, abwechselnd mit Rührei, Hühnerflügel, Tatar, Katzen- und Igelfutter. Eine besondere Delikatesse sind Mehlwürmer. Dazu erhalten sie Wasser.

Auch hier achtet Frau Geiger auf die Hygiene. Tägliches spülen der Futter- und Wassernäpfe ist ein Muss um gegenseitige Ansteckung zu verhindern.

Das Futterpolster ist für die Igel überlebenswichtig.

Im Herbst werden Tiere, die ihr Wintergewicht noch nicht erreicht haben, zur Futtersuche auch am Tag aktiv.

Im Laufe des Winterschlafes verlieren sie bis zu 50 Prozent ihres Körpergewichtes.

Jungtiere benötigen deshalb ein Gewicht von 500 Gramm, ausgewachsene 600-700 Gramm, um den Winter überstehen zu können.

Gemäß Naturschutzgesetz ist es streng verboten Tiere aus der Natur zu entnehmen.

Ausnahmen sind nur bei kranken, verletzten und bei Winterbeginn noch aktiven Igeln erlaubt.

Beim Fund eines dieser Wildtiere, sollte man unbedingt auf sichtbare Verletzungen achten.

Wer einen Igel findet und glaubt, dass dieser Hilfe braucht, kann sich unter 02291/807044 an die Fachfrau wenden. Gerne beantwortet sie alle Fragen.

Der Auffangstation fehlen ausreichende Unterbringungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund plant Frau Geiger den Ausbau in Form von zwei neuen großen Ställen.

Mit dem NABU-Ortsverein Waldbröl arbeitet sie schon mehrere Jahre zusammen.

Der Vorstand des NABU-Oberberg freut sich, sie nun in die Reihe ihrer Fachleute aufnehmen zu dürfen.

(sh)