Wespenplage in NRW, Panik oder Geschäftsmodell für Schädlingsbekämpfer?

Gemeine Wespe (Quelle: Wikimedia, Foto: Groeschel)
Gemeine Wespe (Quelle: Wikimedia, Foto: Groeschel)

In der letzten Zeit mehren sich in allen Medien Meldungen über die sogenannte Wespenplage. Hier wird immer wieder auf die Gefahr, die von den Wespen ausgehen soll, hingewiesen. In einzelnen Artikeln und Meldungen werden sogenannte Schädlingsbekämpfer vorgestellt, die sich der Plagen annehmen. Ist es wirklich so schlimm?

Die Insekten-Experten vom Arbeitskreis Hornissen sagen eindeutig: NEIN!

 

Wenn man die wichtigsten Grundregeln einhält, ist die Gefahr gering. Durch das warme, trockene Frühjahr konnten die Wespen große Völker aufbauen. Jetzt, zur Zeit der Fruchtreife lassen sich bestimmte Wespenarten vermehrt am Fallobst oder am Obstkuchen blicken. Lediglich die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe neigen zur Naschhaftigkeit und reagieren auf Störungen mit Verteidigungs-Stichen. Panik in der Bevölkerung zu schüren, ist aber unnötig.

Deutsche Wespe (Quelle: Wikimedia, Fotograf: pjt)
Deutsche Wespe (Quelle: Wikimedia, Fotograf: pjt)

Es gibt einige Grundregeln, an die man sich schon halten sollte:

  • Süße Nahrungsmittel (Speisen und Getränke) abdecken
  • Ruhe bewahren
  • nicht nach den Insekten schlagen oder pusten (die fühlen sich sonst angegriffen und verteidigen sich dann)
  • die Nähe von Erdnestern meiden (die Wespen verteidigen ihre Heimstätten)
  • Nahrungsmittel vor dem Verzehr auf Insekten untersuchen
Deutsche Wespe (Quelle: NABU)
Deutsche Wespe (Quelle: NABU)

Die meisten Wespenarten und auch Hornissen sind friedfertig. Offen einsehbare Wespennester (unter dem Dach, im Nistkasten, ... ) sind normalerweise kein Grund zur Sorge. Den dort brütenden Wespenarten liegt wenig an Pflaumenkuchen und Honigbroten. Wespenpanik bringt aber auch diese teils bedrohten und geschützten Tierarten in ein schlechtes Licht. Dabei sind Wespen wichtige Insektenvertilger im Naturhaushalt! 

Der AK Hautflügler veranstaltete im vergangenen Jahr ein Seminar zu Erlangung der Sachkunde, das auch von vielen Schädlingsbekämpfern aus dem ganzen Bundesgebiet besucht wurde. Hier bildeten hochrangige Experten aus und konnten den Wissensstand der Schädlingsbekämpfer anheben. Leider fanden die heimischen Schädlingsbekämpfern der Weg zum Seminar nicht, dort hätten auch sie viel lernen können.

Die Fachleute des Arbeitskreises Hornissen können in den meisten Fällen mit Rat und Tat halfen.

 

Der NABU warnt vor Angst-Machern unter dem Kammerjägern. Offenbar gibt es immer noch Schädlingsbekämpfer, die ihre Kunden-Akquise über Panik-Meldungen betreiben. Dabei müssen nur die wenigsten Wespennester bekämpft werden.